Jonathan Meese

Erzkünstler

 

Kunst ist immer »Diktatur der Kunst«

ERSTENS: KUNST IST GUT, KULTUR IST SCHLECHT.

KUNST ENTSTEHT AUS DEM FREIEN, RADIKALEN, HERMETI­SCHEN UND MENSCHENMACHTSFREIEN SPIEL DER KRÄFTE, KUNST ≠ DEOLOGIE.

 

KULTUR, dagegen, kommt von »KULTIVIERUNG«, also entsteht durch Programme, Durchdemokratisierung und Separatismen; Kultur ist leider immer »IDEOLOGIE«, also konsequentestes Zurechtstutzen von Allem, schrecklich. Die »HOCHKULTUR« soll gezüchtet werden, als ideologische Waffe; zum Glück ist bislang noch jede »Hochkultur« aus Selbstgefälligkeit, Selbstgerechtigkeit und Zynismus untergegangen.

 

Politik des Menschen ist immer religiös-ideologisch und deshalb immer gegen Kunst. Also, lasst Euch niemals vor einen religiösen, politischen oder esoterischen Karren spannen. In der Kunst muss man das Radikalste fordern, niemals klein beigeben.

 

Kunst ≠ KULTUR

KUNST ≠ Menschenideologie

KUNST ≠  KULTURPOLITIK

KUNST ≠ Spiritualität

 

Wenn ein Mensch (Künstler) von der Politik, von der Religion oder von Esoterik Unterstützung erwartet, ist Alles AUS. Der Mensch, der Kulturpolitik einfordert, ist immer Kulturfunktionär. Politik muss sich vollends aus der Kunst raushalten. Die »Kunst« wird sehr bald jede Politik, jede Religion und jede andere »Schreckensideologie« ersetzen, verdrängen und ad absurdum führen, zum Glück.

 

Kunst ist niemals Menschenwillkür, Kunst ist niemals »Weltdiktatur der Demokratie«, Kunst ist niemals »Menschenanarchismus«, Kunst ist immer »Totalstdienst an Kunst«. Kunst ist TOTALST­HERMETIK. KUNST darf niemals Instrument von »NICHTKUNST« sein, niemals, Kunst hat sich nicht einzumischen, sondern alle Ideologien, also alle »Drecksrealitäten« zu verdrängen und durch »Diktatur der Kunst« zu ersetzen. KUNST braucht keine politischen PROZESSE, vor Allem nicht die »Vorherrschenden«, also die »PUPSDEMOKRATISCHEN«: Kunst ≠ Demokratie. Kunst ist niemals »OPTIMIERTESTES MITTELMASS«, Kunst ist niemals Kompromisssucht, Kunst ist niemals Konsensfanatismus, und Kunst ist niemals sozial.

 

Kunst kennt diese ich-versauten »Menschenbefindlichkeiten« überhaupt nicht. Kunst ist vollends unabhängig. Kunst ist ihre Freiheit. (KUNST ≠ Freiheit des Menschen, zum Glück, Kunst braucht nur ihre Freiheit. Der Mensch darf sich niemals mit Kunst verwechseln.) Kunst ist keine kritische Menschenstimme, Kunst ist keine »demokratische Gesellschaft«, Kunst ist keine systemillustrative Ideologie, nein, nein, nein, Kunst lässt sich von absolut nichts instrumentalisieren und darf niemals in einen anderen Dienst als Kunst (Diktatur der Kunst) gestellt werden. Kunst kennt nur Pflicht und Verpflichtung, also Totalstgehorsam der Kunst gegenüber. Kunst ist immer Totalstloyalität KUNST.

 

Wer von der Politik etwas für die Kunst verlangt, ist und bleibt für alle Zeiten Hämorrhoide am Arsch des Staates oder des ideologischen Staatssystems, das gerade herrscht. Momentan herrscht hier und überall das Totalstdogma »Weltdiktatur der Demokratie«, leider. Da die Kunst immer gegen das »Vorherrschende Ideologiesystem« ist, gilt: Kunst ≠ Demokratie.

 

Kunst darf eigentlich von »Menschenpolitik« nicht gefördert werden, aber auch das sollte man nicht zu dogmatisch sehen, man kann spielerisch damit umgehen, nur erwarten, erhoffen oder erpressen darf man auf dieser Ebene absolut nichts. Menschenpolitik darf sich niemals in Kunst einmischen, wenn doch, entsteht Kultur, also Hochmut, Instrumentalisierung, Systemillustration und ideologische, systematischste Selbstlimitierung.

Kunst will den Instinkt des Menschen, nicht die Kreativität. Kunst will keine ideologischen Niederknier, Kunst ist keine Pilgerreise, Kunst will keinerlei »Fähnchen im Wind«. Kunst ist keine Menschen­erleuchtung. Kunst ist kein Design, keine Folklore. Kunst ist Objektivierung, nicht Subjektivierung. Kunst ist kein Ausdruckstanz des Menschen.

 

(KULTUR PRODUZIERT NUR MENSCHENBREI.)

 

Kunst ist niemals Menschenwettlauf, Kunst ist niemals Menschenleistungsolympiade, widerlich. Ob etwas »kommerziell« ist in der Kunst, ist völlig irrelevant für die Sache, das »Ideologische« muss sich verpissen. »Kommerzialisierung« ist nicht das Problem, sondern Ideologisierung. »Geld« ist Spielzeug. »Ideologie« ist leider kein Spielzeug. Solange »Geld« »ideologisiert« wird, herrscht Dreck. Die neue Währung der Zukunft wird Kunst sein, also der liebevolle Austausch von Lebensnotwendigkeiten. Die DIKTATUR DER KUNST ist der natürliche Ausgleich aller Druckverhältnisse. Kunst braucht keine ideologischen Berater oder Beratungen. Künstler haben nur eine Verantwortung: KUNST. Menschen sollten sich und Alles versachlichen. Kunst ist immer Totalstpräzision, also Zukunft. Kunst ist das einzige antiideologische Herrschaftssystem der Zukunft. Kunst muss als »VERSACHLICHTE FÜHRUNG« an die Macht kommen, dann wird Alles geil. Der Mensch möge der Kunst gehorchen, das ist doch nicht schwierig, der Mensch gehorcht doch auch dem Schlaf, der Verdauung, der Nahrungszufuhr und dem Sonnenlicht, das ist versachlichter »Dienst«, völlig antiideologisch, totalst neutral. In der Kunst gibt es nur eine einzige Position: Dienst an der Sache, dient der Kunst, steht stramm und gehorcht der Sachlage. Ein Mensch, der es vorzieht, einer Menschenpartei, einer Religion, Gott, sich selbst oder einer Menschengruppe zu dienen, ist gegen die Kunst. Kunst ist keine Selbstanbetung des Menschen, also keine Nabelschau. Stellt Euch niemals der Kunst in den Weg; wenn Ihr das tut, habt Ihr Eure Position, Euer Rückgrat, Eure Integrität und Euer »Leben« verloren. Wer sich gegen die Kunst stellt, ist Jenseitsfanatiker, widerlich. Wer der Demokratie dient, dient dem »System, das gegen Kunst ist, denn Demokratie« ist auch nur eine »ideologische Gehirnwaschanlage«, ein religiöses »Manipulationssystem«, also Nostalgie. Überwindet alle Ideologien: Kunst an die Macht. Kunst ist die Totalstvitalität der Sache. Die »Herrschaft von Kunst« ist antianarchistische, antinostalgische, antiideologische und neutralste Machtergreifung (Machtschenkung) der Sache: Kunst muss herrschen, als reinster, radikalster und hermetischster Metabolismus der Sache. Die »Diktatur der Kunst« ist die Nr. 1, ein Neustart, ein neuer »Totalstnullpunkt«.

 

Die »Machtergreifung Kunst« wird im Berliner Reichstag den Anbeginn finden, also dort liebevollst als versachlichter Vulkan ausbrechen. Alle Politiker, alle Religionssüchtigen, alle Esoteriker und alle »Selbstverwirklichungsfanatisten« werden zugunsten der »Diktatur der Kunst« abdanken, dann herrscht Versachtlichte Führung, ein neues Zeitalter der »Ideologielosigkeit« fängt an: Lieber Mensch, sieh von Dir ab.

 

 

Quelle: P/Act for Art: Berlin Biennale Zeitung

Kommentare

  1. B. Burchhardt

    Lieber Jonathan,

    “Diktatur der Kunst” ist ein markiger Werbespruch der auch als Werbung für die Bild Zeitung funktionierte.

    Ist das dann dein angesprochener >>Totalstnullpunkt<< ?

    "Also, lasst Euch niemals vor einen religiösen, politischen oder esoterischen Karren spannen. In der Kunst muss man das Radikalste fordern, niemals klein beigeben."

    Viel Radikalität weiterhin,

    Boran

  2. Doozer

    Art, I am your soldier!

  3. Fabian Püschel

    Es gibt 7.000.000.000 Künstler auf der Welt?!
    Weiss auch nicht warum ich das hier grad schreibe, glaube dieser Meese hat mich
    verwirrt:/

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