6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
was draußen wartet
11.6. – 8.8.2010
kuratiert von Kathrin Rhomberg
Der Titel der Ausstellung, was draußen wartet, stellte künstlerische Positionen zur Gegenwart von über 40 internationalen KünstlerInnen vor, die die zentrale Frage nach dem Gegenwärtigen und dem Verhältnis, das die Kunst dazu einnimmt, untersuchen. Die gezeigten Arbeiten, darunter mehr als die Hälfte Neuproduktionen, spiegelten die Vielfalt künstlerischer Aneignung und Produktion von Wirklichkeit wider, die unsere Gegenwart bestimmt, und versuchten die verschiedenartigen Wirklichkeiten unserer Gegenwart sichtbar zu machen.
Auf Einladung von Kathrin Rhomberg kuratierte der amerikanische Kunsthistoriker Michael Fried in Kooperation mit der Alten Nationalgalerie und dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin eine Ausstellung mit Werken von Adolph Menzel (1815-1905). Mit der Auswahl von Zeichnungen und Gouachen des großen Berliner Realisten des 19. Jahrhunderts wurde den zeitgenössischen Arbeiten eine kunsthistorische Position zu Seite gestellt, die die Blickrichtung der 6. Berlin Biennale kontextualisierte.
Kathrin Rhomberg erweiterte die Ausstellung und arbeitet in vielen Bereichen der Organisation mit Künstlerinnen und Künstlern zusammen: Michael Schmidts Fotoserie Frauen (1997–99) bespielte vor der Eröffnung der Ausstellung und während der Laufzeit den öffentlichen und medialen Raum. Marion von Osten verlegte ihren künstlerischen Beitrag in die von ihr herausgegeben Ausgabe des e-flux Journals. Thomas Locher entwickelte gemeinsam mit der Grafikerin Yvonne Quirmbach die grafische Gestaltung der 6. Berlin Biennale, und Marcus Geiger entwarf gemeinsam mit Kathrin Rhomberg die Ausstellungsarchitektur.
Auftakt der sechste Ausgabe der Berlin Biennale bildete das durch die Europäische Kommission geförderte Projekt Artists Beyond, mit dem die Produktion von KünstlerInnen darunter Mark Boulos, Phil Collins, Marcus Geiger, Nilbar Güreş, Petrit Halilaj, Thomas Locher und Marie Voignier an ihren Wirkungsstätten in einen öffentlichen Dialog eingebunden wurde, in dem der Entstehungsprozess der künstlerischen Arbeit für die 6. Berlin Biennale der jeweiligen Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Das dreitägige Ausstellungsprojekt La monnaie vivante / The Living Currency / Die lebende Münze (nach Pierre Klossowski) fand in der ersten Ausstellungswoche statt und wurde von Pierre Bal-Blanc für die 6. Berlin Biennale inszeniert und in Zusammenarbeit mit dem Theater Hebbel am Ufer (HAU) und dem Centre d’art contemporain de Brétigny (CAC Brétigny) realisiert. Das sich wandelnde Ausstellungsprojekt La monnaie vivante ist dem Vorhaben gewidmet, die vielfältigen gegenwärtigen, aber auch historischen Thematisierungen des Körpers in der bildenden Kunst mit den Körperauffassungen im Bereich von Tanz, Musik und Theater in Dialog treten zu lassen. An drei aufeinanderfolgenden Tagen wurde das Publikum im HAU zum Akteur eines performativen Prozesses, dessen Dauer es selbst bestimmte.
Eine Einzelausstellung mit Werken von George Kuchar, entstanden in Zusammenarbeit mit Marc Siegel, wurde in einer Lagerhalle in Berlin-Kreuzberg gezeigt. Am Eröffnungsabend der Ausstellung fanden Performances von Andrej Kuzkin und Marlene Haring statt. Mit unregelmäßig stattfindenden Performances griff Marlene Haring auch während der Laufzeit in die Ausstellung ein.
Die Kuratorin der 6. Berlin Biennale
Kathrin Rhomberg
Kathrin Rhomberg hat im Rahmen der 6. Berlin Biennale folgende Projekte eingeladen:
La monnaie vivante / The Living Currency / Die lebende Münze
Pierre Bal-Blanc
Menzels extremer Realismus
Michael Fried in Kooperation mit der Alten Nationalgalerie und dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin
George Kuchar
Marc Siegel
Grafische Gestaltung
Thomas Locher
Yvonne Quirmbach
Kathrin Rhomberg, Kuratorin der 6. Berlin Biennale. Foto: Manfred Unger
Kathrin Rhomberg im Katalog der 6. Berlin Biennale
Kann [die Kunst] disparate Wirklichkeiten wahrnehmbar machen und zur reflektierten Teilhabe an ihnen auffordern? Das ist die zentrale Frage, die in der 6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst gestellt werden soll. Wie kann sie für die Betrachter zur Vergewisserung ihrer selbst und der Welt beitragen, wie dazu, dass sie anwesender in dieser Welt sind? [...]Mehr >
Künstlerinnen und Künstler der 6. Berlin Biennale
b
- Bernard Bazile
- Mark Boulos
- Mohamed Bourouissa
c
- Olga Chernysheva
- Phil Collins
- Minerva Cuevas
e
- Shannon Ebner
- Nir Evron
g
- Marcus Geiger
- Ion Grigorescu
- Friedl vom Gröller (Kubelka)
- Nilbar Güreş
h
- Petrit Halilaj
- Marlene Haring
j
- Cameron Jamie
- Sven-Åke Johansson
- Thomas Judin
k
- Sung Hwan Kim
- George Kuchar
- Andrey Kuzkin
l
- Thomas Locher
- Adrian Lohmüller
- Armando Lulaj
m
- Renzo Martens
- Adolph Menzel
- Avi Mograbi
o
- Ferhat Özgür
- Henrik Olesen
- Roman Ondák
- Marion von Osten
s
- Margaret Salmon
- Hans Schabus
- Michael Schmidt
- Ruti Sela & Maayan Amir
- Gedi Sibony
- John Smith
- Michael Stevenson
- Sebastian Stumpf
t
- Ron Tran
v
- Danh Vo
- Marie Voignier
- Vincent Vulsma
w
- Anna Witt
x
- Pleurad Xhafa / Sokol Peçi