Protest gegen den internationalen Haftbefehl gegen Natalia Sokol

Die 7. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst protestiert gegen den internationalen Haftbefehl gegen Natalia Sokol vom 6. Dezember 2011. Sokol ist Mitglied der aktivistischen Künstlergruppe Voina, die Artur Żmijewski, Kurator der 7. Berlin Biennale, im November 2011 zu Assoziierten KuratorInnen ernannt hat. Aus Solidarität zu unserer Kollegin möchten wir unseren Protest gegen den Haftbefehl, den ihr Anwalt Dmitri Dinze als „rechtswidrig“ und „ohne Begründung“ bezeichnet, zum Ausdruck bringen.

 

Sokol wird vom Sankt Petersburger Dzerzhinsky-Amtsgericht der Beleidigung und Gewalt gegen Polizeibeamte angeklagt. Abgesehen davon, dass diese Anschuldigungen unbewiesen sind, werden unserer Meinung nach den international akzeptierten Standards eines Haftbefehls und seiner Umstände nicht ausreichend Genüge getan. Nach unserer Information (Quelle: http://en.free-voina.org/post/13878471266 [2], letzter Zugriff am 17. Dezember 2011) missachtet der gesamte Vorgang die Regeln einer gerechten Untersuchung und eines legalen Verfahrens in gleich mehreren Belangen. Sokol wurde unter anderem die Möglichkeit einer rechtmäßigen Verteidigung verwehrt, da sie den Haftbefehl in Abwesenheit erhielt und keine Chance hatte, sich selbst zu rechtfertigen.

 

Daher formulieren wir ausdrücklich unseren Protest gegen das vermutlich illegale Verfahren in ihrem Fall und fordern eine angemessene, legale Untersuchung, um die Wahrung ihrer Rechte zu gewährleisten und ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung zu unterstützen.

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Natalia Sokol wird während Protesten am 31. März 2011 in Sankt Petersburg verhaftet. Foto: Igor Simkin

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Natalia Sokol, Mitglied des Künstlerkollektivs Voina. Foto: unbekannt

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10. Berlin Biennale